Credit: Daniel Pfeifer

»Ich gehe gerne alleine in so richtig alte westberliner Balkan-Restaurants. Selten komme ich mir so erwachsen vor wie in diesen Momenten.«

»Ich gehe gerne alleine in so richtig alte westberliner Balkan-Restaurants. Selten komme ich mir so erwachsen vor wie in diesen Momenten.«

»Ich gehe gerne alleine in alte westberliner Balkan-Restaurants. Selten komme ich mir so erwachsen vor wie in diesen Momenten.«

»Ich gehe gerne alleine in so richtig alte westberliner Balkan-Restaurants. Selten komme ich mir so erwachsen vor wie in diesen Momenten.«

»Ich gehe gerne alleine in so richtig alte westberliner Balkan-Restaurants. Selten komme ich mir so erwachsen vor wie in diesen Momenten.«

Nino Crone

Nino Crone und ich, wir haben uns zum ersten Mal im Funkhaus Berlin gesehen, bei einem Event, da war ich noch neu in der Stadt. Inzwischen kennen wir uns besser. Dass er sofort zugesagt hat, als ich ihn fragte, ob er bei fünfpluszwei mitmachen möchte, hat mich so sehr gefreut. Das Gespräch fand an einem Tag im Mai statt, wir trafen uns draußen, inmitten einer Zeit, in der eine Pandemie die ganze Welt durchrüttelt. Das Setting: Wetter eher wechselhaft statt stabil, ich ziemlich aufgeregt, schließlich habe ich schon länger kein Interview für dieses Projekt geführt. Wir setzen uns auf die Stufen im Regierungsviertel, denn da arbeitet Nino, wir trinken Limonade aus Dosen. Ich lerne ihn besser kennen, er überrascht mich, es ist einfacher als gedacht, es macht Spaß. Am Ende denke ich: Manchmal sind sieben Fragen nicht genug. Ich hätte gerne noch mehr gestellt. 

Nino Crone und ich, wir haben uns zum ersten Mal im Funkhaus Berlin gesehen, bei einem Event, da war ich noch neu in der Stadt. Inzwischen kennen wir uns besser. Dass er sofort zugesagt hat, als ich ihn fragte, ob er bei fünfpluszwei mitmachen möchte, hat mich so sehr gefreut. Das Gespräch fand an einem Tag im Mai statt, wir trafen uns draußen, inmitten einer Zeit, in der eine Pandemie die ganze Welt durchrüttelt. Das Setting: Wetter eher wechselhaft statt stabil, ich ziemlich aufgeregt, schließlich habe ich schon länger kein Interview für dieses Projekt geführt. Wir setzen uns auf die Stufen im Regierungsviertel, denn da arbeitet Nino, wir trinken Limonade aus Dosen. Ich lerne ihn besser kennen, er überrascht mich, es ist einfacher als gedacht, es macht Spaß. Am Ende denke ich: Manchmal sind sieben Fragen nicht genug. Ich hätte gerne noch mehr gestellt. 

Nino Crone und ich, wir haben uns zum ersten Mal im Funkhaus Berlin gesehen, bei einem Event, da war ich noch neu in der Stadt. Inzwischen kennen wir uns besser. Dass er sofort zugesagt hat, als ich ihn fragte, ob er bei fünfpluszwei mitmachen möchte, hat mich so sehr gefreut. Das Gespräch fand an einem Tag im Mai statt, wir trafen uns draußen, inmitten einer Zeit, in der eine Pandemie die ganze Welt durchrüttelt. Das Setting: Wetter eher wechselhaft statt stabil, ich ziemlich aufgeregt, schließlich habe ich schon länger kein Interview für dieses Projekt geführt. Wir setzen uns auf die Stufen im Regierungsviertel, denn da arbeitet Nino, wir trinken Limonade aus Dosen. Ich lerne ihn besser kennen, er überrascht mich, es ist einfacher als gedacht, es macht Spaß. Am Ende denke ich: Manchmal sind sieben Fragen nicht genug. Ich hätte gerne noch mehr gestellt. 

Text: Stella Pfeifer

Text: Stella Pfeifer 

Text: Stella Pfeifer 

Text: Stella Pfeifer 

1

Wie sieht ein typischer Arbeitstag von dir aus?

Im Parlament haben wir einen ganz klaren Rhythmus, der den Alltag bestimmt. Entweder es ist Sitzungswoche oder Wahlkreiswoche. In jedem Fall höre ich mir die Presselage an, dafür haben wir jeden morgen eine Telefonschalte und dann gucke ich in meine Mails. Spätestens dann kann ich an sehr vielen Tagen meine eigentlichen Pläne über den Haufen werfen, denn es kommt dann doch oft anders. Er lacht. Im Grunde bestimmt die Presse also meinen Rhythmus mit. In den Sitzungswochen haben wir viele Sitzungen, die ich besuche. Eigentlich ist aber jeder Tag anders und das ist für mich auch ein großes Glück. 

Magst du noch einmal kurz sagen, was genau dein Job ist? 

Ich bin Referent bei einer grünen Bundestagsabgeordneten und bin da für demokratische und transparenzpolitische Themen, also für parlamentarische Themen, zuständig. Das fing mit einem Praktikum während des Studiums an und dann bin ich nicht mehr gegangen. Es gefällt mir unheimlich gut.

Also hast du den für dich perfekten Job gefunden?

Eigentlich bin ich eher ein Strukturmensch und werde schon immer davon auf Trab gehalten, dass sich so schnell alles ändern kann. Aber das tut auch ganz gut. Manchmal ist von heute auf morgen alles anders, weil sich politische Themen schnell entwickeln. Dann gibt es schon den Punkt, an dem ich mir denke: Jetzt hast du so lange an dem Projekt gearbeitet und plötzlich ist alles zunichte. Das macht nicht immer Spaß. Das ist die Schattenseite. Die Lichtseite ist, dass es unglaublich abwechslungsreich ist.

Im Parlament haben wir einen ganz klaren Rhythmus, der den Alltag bestimmt. Entweder es ist Sitzungswoche oder Wahlkreiswoche. In jedem Fall höre ich mir die Presselage an, dafür haben wir jeden morgen eine Telefonschalte und dann gucke ich in meine Mails. Spätestens dann kann ich an sehr vielen Tagen meine eigentlichen Pläne über den Haufen werfen, denn es kommt dann doch oft anders. Er lacht.

Im Grunde bestimmt die Presse also meinen Rhythmus mit. In den Sitzungswochen haben wir viele Sitzungen, die ich besuche. Eigentlich ist aber jeder Tag anders und das ist für mich auch ein großes Glück. 

Magst du noch einmal kurz sagen, was genau dein Job ist? 

Ich bin Referent bei einer grünen Bundestagsabgeordneten und bin da für demokratische und transparenzpolitische Themen, also für parlamentarische Themen, zuständig. Das fing mit einem Praktikum während des Studiums an und dann bin ich nicht mehr gegangen. Es gefällt mir unheimlich gut.

Also hast du den für dich perfekten Job gefunden?

Eigentlich bin ich eher ein Strukturmensch und werde schon immer davon auf Trab gehalten, dass sich so schnell alles ändern kann. Aber das tut auch ganz gut. Manchmal ist von heute auf morgen alles anders, weil sich politische Themen schnell entwickeln. Dann gibt es schon den Punkt, an dem ich mir denke: Jetzt hast du so lange an dem Projekt gearbeitet und plötzlich ist alles zunichte. Das macht nicht immer Spaß. Das ist die Schattenseite. Die Lichtseite ist, dass es unglaublich abwechslungsreich ist.

2

Was macht du, wenn du dir etwas Besonderes gönnen möchtest?

Ich gehe dann alleine in so richtig alte westberliner Balkan-Restaurants. Selten komme ich mir so erwachsen vor wie in diesen Momenten. Ich freue mich dann einfach über das gute Essen, trinke ein Bier und lese ein gutes Buch oder Magazin. Ich habe einen guten Freund, für den ist das der Horror. Der sagt immer: Das sieht so traurig aus. Alle schauen einen an, so bemitleidenswert. Ich denke das gar nicht. Total gerne gehe ich in das Balkan-Restaurant Borik auf der Prinzenstraße, das ist einfach ein top Laden. Schönes Ambiente, viel dunkles Holz.

Mein Opa ist vom Balkan. Als ich noch ein Kind war, sind wir oft in solche Restaurants gegangen. Häufig esse ich Ćevapčići. Wenn ich darauf keine Lust habe, probiere ich auch gerne die unterschiedlichen regionalen chinesischen Küchen aus. Davon gibt es in Berlin ja zum Glück ganz gute Restaurants. Ich war aber noch nie in China, deswegen kann ich nicht sagen, wie authentisch sie sind. Ich bin einfach neugierig. Allerdings weiß ich auch: In manche Restaurants würde mich niemand begleiten. Dann gehe ich eben alleine. 

Ich gehe dann alleine in so richtig alte westberliner Balkan-Restaurants. Selten komme ich mir so erwachsen vor wie in diesen Momenten. Ich freue mich dann einfach über das gute Essen, trinke ein Bier und lese ein gutes Buch oder Magazin. Ich habe einen guten Freund, für den ist das der Horror. Der sagt immer: Das sieht so traurig aus. Alle schauen einen an, so bemitleidenswert. Ich denke das gar nicht. Total gerne gehe ich in das Balkan-Restaurant Borik auf der Prinzenstraße, das ist einfach ein top Laden. Schönes Ambiente, viel dunkles Holz.

Mein Opa ist vom Balkan. Als ich noch ein Kind war, sind wir oft in solche Restaurants gegangen. Häufig esse ich Ćevapčići. Wenn ich darauf keine Lust habe, probiere ich auch gerne die unterschiedlichen regionalen chinesischen Küchen aus. Davon gibt es in Berlin ja zum Glück ganz gute Restaurants. Ich war aber noch nie in China, deswegen kann ich nicht sagen, wie authentisch sie sind. Ich bin einfach neugierig. Allerdings weiß ich auch: In manche Restaurants würde mich niemand begleiten. Dann gehe ich eben alleine. 

Wir grooven uns ein, wir lachen, manchmal entstehen Denkpausen und dann kommen Gedanken, die ich so nicht erwartet habe, die mich überraschen. 

Credit: Daniel Pfeifer
Credit: Daniel Pfeifer

3

Wenn du eine Supergroup aus deinen Lieblingsmusiker*innen zusammenstellen dürftest, wer wäre dabei, wie würde sie heißen und was für Musik würde sie machen?

Die Antwort ist eigentlich fast ein bisschen tragisch. Denn es gab diese Supergroup, 2014, zwei Leute: Brian Eno, der Ambient-Künstler und Produzent, großer Typ, ich bin ein riesen Fan. Und Karl Hyde, der Frontmann von Underworld. Zusammen haben sie zwei Alben veröffentlicht. Ich war so aufgeregt und gespannt und konnte es wirklich nicht erwarten. Und dann waren die Alben ganz gut, ganz solide. Ich war nicht einmal enttäuscht. Wenn ich wenigstens enttäuscht gewesen wäre, dann wäre es leichter zu verdauen. Es war, joa, okay. Eben nichts, was man noch einmal hervorholt. Da habe ich mir gedacht: Vielleicht sollte man doch vorsichtig sein, mit dem, was man sich wünscht.

Sie haben zwei Alben gemacht und kurz hintereinander veröffentlicht. Da war schon auch ein wenig Hoffnung, dass das zweite bestimmt gut wird. Das war nicht so. Es war auch nicht schlecht, eben ein wenig Mittelmaß. Ich habe es auf dem Weg hierher noch einmal angehört und es hat Spaß gemacht. Im musikalischen Jahresrückblick von mir und einem Freund war es aber nicht unter den Alben des Jahres. 

Ihr habt einen musikalischen Jahresrückblick?

Ja! Hauptsächlich haben wir Listen: die fünf besten Alben des Jahres, die besten Debütalben des Jahres, die besten Songs. Wir treffen uns an einem Abend im Januar oder Februar und jeder spielt immer so zwei, drei Lieder des Albums an und erklärt dann, warum es das beste Album des Jahres war. Das ist immer richtig toll, darüber habe ich auch viel Musik kennengelernt. 

Mein Freund hat einen sehr eigenen Geschmack, das ist schon immer ein Höhepunkt des Jahres. Wir haben beide keine großartige Ahnung von Musiktheorie oder wie Musik funktioniert und machen das ziemlich aus dem Bauch heraus, eben nach eigenem Gefallen. Ich glaube bei meinem Kumpel spielen auch immer noch Kritiken eine Rolle. Er sagt dann: Das ist objektiv ein gutes Kritikeralbum und wichtig. So weit denke ich aber gar nicht. 

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4

Was war früher wirklich besser?

Eigentlich nicht viel. Eigentlich ist heute sehr vieles besser als früher. Ich hab da lange drüber nachgedacht, die Frage beschäftigt mich. Viele Leute behaupten ja, dass früher alles besser gewesen wäre und das geht mir immer gegen den Strich. Aber eine Sache, die früher wirklich besser war, sind Comics. Und ganz besonders Donald Duck Hefte. Er lacht.

Ich bin ein großer Fan der alten Donald-Duck-Hefte und der Lustigen Taschenbücher. Wenn ich heute mal in aktuelle Ausgaben gucke, dann gefällt mir einfach der Stil nicht mehr so richtig. Andererseits ist es natürlich auch ein wenig unfair, weil ich ehrlich gesagt auch nicht mehr so die Zielgruppe bin. 

Was ist denn anders als früher?

Die Geschichten sind anders, die Geschichten sind zeitgeistiger. Mehr im Hier und Jetzt. Der Zeichenstil ist irgendwie fließender geworden, moderner. Das will ich einfach nicht. Das geht mir aber auch bei anderen Comics so. Tim und Struppi Comics mag ich auch sehr.

Woher kommt die Leidenschaft für die diese Art von Comics?

Donald Duck war immer in meinem Haus, auch mein Vater hat Donald Duck gelesen. Ich hab mal durch einen glücklichen Zufall mehrere Hundert Donald-Duck-Hefte geerbt, da war ich so sieben oder acht Jahre alt, das war grandios, da hatte ich erst einmal auf Jahre hinaus was zu tun. Und dann hatte die Bücherei bei uns vor Ort ganz viele tolle Comics.

Hast du eine Lieblingsgeschichte?

Er denkt nach. Es gab eine Donald-Duck-Geschichte, die hieß Der Diamant im Krokant. Die hab ich leider nicht mehr, die ist mir aber immer noch sehr gut in Erinnerung. Da geht es um die einhunderttausendste Pralinenschachtel, in der ist ein Diamant versteckt und natürlich muss die irgendwie ergattert werden. Am Ende beisst einer rein und verliert einen Zahn. 

Eigentlich nicht viel. Eigentlich ist heute sehr vieles besser als früher. Ich hab da lange drüber nachgedacht, die Frage beschäftigt mich. Viele Leute behaupten ja, dass früher alles besser gewesen wäre und das geht mir immer gegen den Strich. Aber eine Sache, die früher wirklich besser war, sind Comics. Und ganz besonders Donald-Duck-Hefte. Er lacht.

Ich bin ein großer Fan der alten Donald-Duck-Hefte und der Lustigen Taschenbücher. Wenn ich heute mal in aktuelle Ausgaben gucke, dann gefällt mir einfach der Stil nicht mehr so richtig. Andererseits ist es natürlich auch ein wenig unfair, weil ich ehrlich gesagt auch nicht mehr so die Zielgruppe bin. 

Was ist denn anders als früher?

Die Geschichten sind anders, die Geschichten sind zeitgeistiger. Mehr im Hier und Jetzt. Der Zeichenstil ist irgendwie fließender geworden, moderner. Das will ich einfach nicht. Das geht mir aber auch bei anderen Comics so. Tim und Struppi mag ich auch sehr.

Woher kommt die Leidenschaft für die diese Art von Comics?

Donald Duck war immer in meinem Haus, auch mein Vater hat Donald Duck gelesen. Ich hab mal durch einen glücklichen Zufall mehrere Hundert Donald-Duck-Hefte geerbt, da war ich so sieben oder acht Jahre alt, das war grandios, da hatte ich erst einmal auf Jahre hinaus was zu tun. Und dann hatte die Bücherei bei uns vor Ort ganz viele tolle Comics.

Hast du eine Lieblingsgeschichte?

Er denkt nach. Es gab eine Donald-Duck-Geschichte, die hieß Der Diamant im Krokant. Die hab ich leider nicht mehr, die ist mir aber immer noch sehr gut in Erinnerung. Da geht es um die einhunderttausendste Pralinenschachtel, in der ist ein Diamant versteckt und natürlich muss die irgendwie ergattert werden. Am Ende beisst einer rein und verliert einen Zahn. 

5

Erlebt die Welt gerade eine gute oder eine schlechte Zeit?

Ich glaube keine so gute, das kann man ziemlich sicher so sagen. Aus der Zeit, aus der ich so komme, 80er-Kind, Westdeutschland, ist das schon sehr eklatant, was gerade geschieht. So eine Krisenhaftigkeit hat man noch nicht erlebt. Ich habe ein bisschen die Hoffnung, dass das mittelfristig ein Bewusstsein schafft.

Die Coronazeit ist ja gerade sehr plastisch für uns alle: Wenn das möglich ist, was ist dann noch alles möglich? So wie es meine eigene Privilegienbubble angepikst hat, merken auch andere gerade sehr ihre Privilegien. Vielleicht ist es also ein guter Zeitpunkt, um zu fragen: Wie wollen wir leben? Und was müssen wir machen, damit das überhaupt zukünftig noch klappen kann? Die aktuelle Situation schafft uns also einen Denkraum, in dem wir plötzlich begreifen, was passieren könnte und es dann auch für möglich halten. Das ist ja auch bei der Klimakrise so, die war vielleicht vielen noch zu abstrakt. Die Leute von Fridays for Future oder andere Klimaaktivist*innen werden ja immernoch oft zu Unrecht belächelt. Ich hoffe, das ist durch diesen neuen Denkraum weniger geworden.

Ich höre auch oft, dass die Pandemie einfach ein Phänomen einer immer krisenhafter werdenden Zukunft sei –das hoffe ich nicht. Aber das ist auch tagesformabhängig, da bin ich leider eher Pessimist als Optimist.

Bist du generell pessimistisch?

Ich glaube, es wird über mich gesagt. Er lacht. Ich würde wahrscheinlich eher sagen, dass ich meinen Optimismus etwas zügele.

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6

Was gibt dir Sicherheit im Leben?

Okay. Er denkt nach. 

Hauptsächlich der Gedanke, dass ich, wenn ich zurückblicke auf Persönliches und auch Berufliches, denke: Wenn du das alles geschafft hast, dann schaffst du auch, was vor dir liegt. 

Also auf der einen Seite Erfahrung und gleichzeitig auch das Bewusstsein, dass niemand die Welt alleine auf den Schultern trägt. Das gibt mir sehr viel Sicherheit. Und auch Freiheit. Wenn du einen schlechten Tag hast, dann stehen deine Chancen gut, dass auch jemand anderes einen schlechten Tag hat. Plötzlich läufst du nicht alleine durch die Welt.

Das lässt sich übrigens auch übertragen: Wenn du mit einem Problem konfrontiert bist, oder einer Aussage oder einem Thema, und dein Instinkt dir sagt: Moment mal, ich bin misstrauisch, ich habe Fragen!, dann ist es wahrscheinlich, dass es anderen Menschen ähnlich geht. Deswegen sollte man auch öfter auf seine Instinkte vertrauen.

7

Was kannst du, was andere nicht können?

Ich kann sehr gut Abkürzungen erraten. Wenn du mir aus irgendeinem bestimmten Bereich eine Abkürzung nennst, dann kann ich dir wahrscheinlich sagen, was sie heißt. Ich hab mal mit Freunden das Spiel Die nutzloseste Begabung, die man hat gespielt, und meine war eben, dass ich nutzlose Abkürzungen erraten kann aus ganz verschiedenen Bereichen. Gesetze zum Beispiel sind richtig schön abgekürzt. BWahlG ist das Bundeswahlgesetz und ein gutes Beispiel dafür, warum ich Gesetzesabkürzungen so mag: Sie werden zum Teil ausgeschrieben.

Ein Mikrokosmos, in dem es anscheinend nur absurde Abkürzungen gibt und woran ich auch viel Freude habe, ist die Bundeswehr. Da war ich nie, aber die haben so super abgefahrene Abkürzungen für alles Mögliche. OFw ist Oberfeldwebel. Bei der Arbeit haben wir auch viele Abkürzungen: Aus dem langen Wort Gesetzesentwürfe wird nur noch GE. Der Kanzleramtsminister ist einfach der Chef BK. Daran habe ich wirklich so eine klammheimliche Freude.

Nino, vielen Dank für das Gespräch.

Credit: Daniel Pfeifer
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Nach dem Gespräch spazieren wir durch den Tiergarten. Wir landen am Haus der Kulturen, trinken ein Radler, essen Pizza, spazieren weiter zum Hansa-Viertel. Dann fängt es an zu regnen, er steigt in ein Auto, ich auch, das Gespräch ist vorbei. 

Wer ist  Nino Crone?

Nino kommt aus Bielefeld, ist aber inzwischen seit 13 Jahren in Berlin daheim. Er wohnte  noch nie in einem Ostteil der Stadt und hat seitdem er hier ist keine Langeweile mehr in seinem Leben verspürt. Seinen liebsten Song – die Frage danach ist zwar schon eine kleine Frechheit, „für die Antwort brauche ich Wochen!“, ist No Agreement von Fela Kuti. Tanzgarantie inklusive, gern geschehen. Service-Tipp Nummer 2: In der Bundestagskantine kann man laut Nino gut Grünkohl essen, sollte bei Kasseler Hawaii aber das Weite suchen. Nino ist ein richtig guter Kerl, hat einen Kontaktgrill und bei Monopoly Deal sollte man ihn keinesfalls unterschätzen.

Das Gespräch führten wir im Mai 2020.

Zwei weitere Fragen habe ich ihm dann noch gestellt: 

Zum vollständigen Fragebogen geht es hier entlang. Und wenn du auch fünfpluszwei Fragen beantworten willst, dann schreib mir.

Zwei weitere Fragen habe ich ihm dann noch gestellt:

Zum vollständigen Fragebogen geht es hier entlang. Und wenn du auch fünfpluszwei Fragen beantworten willst, dann schreib mir.